Freunde der Malawi-Waisen, FMW, der Förderverein in Deutschland

Die Gründung des Fördervereins fand am 10. Februar 2008 in Breitengüßbach, 10 km nördlich von Bamberg statt.

FMW hat aber eine mehrjährige Vorgeschichte. Im Juli 2005 war Georg Modlmair als Tourist in Malawi. Dabei entwickelten sich einige tiefgehende Freundschaften, die buchstäblich sein Leben umgekrempelt haben. Zwei Jahre lang half er malawischen Waisenfamilien und dem Waisenhaus "Madalitso Orphan Care". Diesem Waisenhaus fehlten jedoch die Leute, um mit ihnen in die Zukunft schreiten zu können.

Hier zeigte sich bereits das Grundproblem Afrikas. Es fehlt an geeigneten und kompetenten, d.h. ausgebildeten Leuten, um wirklich Entwicklung zu bewirken. Da gab es einfach zu viele einsame nichtkompetente Entscheidungen und zu wenig Mitbestimmung und Eigeninitiative der Einheimischen. Es gab letztlich nur die Chance etwas Neues ins Leben zu rufen. Im Spätherbst 2007 begannen er und seine malawischen Freunde dann mit der Errichtung der geistigen Fundamente für "Hoffnung für Misanjo", HfM. Im September 2007 wurde dann mit Amos Chikaonda ein Konzept für ein neues Heim für 50 Kindergartenkinder, die einen Vorschul-Unterricht durch den Kindergarten bekommen und für 40 Jugendliche, die eine Ausbildung als Schreiner oder Schneider und zusätzlich eine Ausbildung zu biologisch arbeitenden Landwirten bekommen, erarbeitet.

Unser Ehrgeiz ist, dass 100 % der Spenden in Malawi ankommen. Dies ist nur möglich, wenn alle Kosten in Deutschland privat getragen werden (Telefonkosten, Internetkosten, Homepage, Porto, Flyer, …). Dasselbe gilt für Reisen nach Malawi. Auch die werden aus eigener Tasche bezahlt. Georg Modlmair reiste wegen der Projekte im Jahr 2007, 2008, 2009 und 2010 (Reisebericht 2010) für jeweils zwischen zwei und drei Wochen auf eigene Kosten nach Malawi.

Unsere malawischen Freunde sind auf Partner in der reichen Welt angewiesen. Dieser Aufgabe haben wir uns mit der Gründung von FMW gestellt. Laut unserer Satzung lassen wir auch geeignete Leute ausbilden, damit sie als Führungskräfte eingesetzt werden können, denn nur mit einheimischem qualifizierten und engagierten Führungspersonal wird man Afrika überhaupt entwickeln können.

Am Anfang unseres Engagements lag das Hauptaugenmerk auf dem Wort "Malawi-Waisen". Nach fast sechs Jahren Erfahrung mit Entwicklungshilfe beschreibt aber das Wort "FREUNDE" unser Programm besser. Es drückt aus, dass wir den Not leidenden Kindern Malawis Freunde in der Not sein wollen und ihnen helfen wollen, mit ihnen zusammen eine bessere, menschenwürdigere Welt aufzubauen. Die Geschichte der Entwicklungshilfe zeigt deutlich, dass wir Europäer das allein nicht können. Die Afrikaner können es allein auch nicht, aber wenn wir als Freunde und gleichberechtigte Partner zusammenarbeiten, dann schaffen wir es.

Nach vielen, zum Teil bitteren, Erfahrungen mit den riesigen Problemen Afrikas schließen wir uns der Haltung des kenianischen Wissenschaftlers James Shikwati an, der angesichts der Entwicklungshilfe der letzten 46 Jahre zu der Überzeugung kommt, dass die Hilfe, die wir seit mehr als 40 Jahren geben, die Situation der Menschen in Afrika nicht verbessert, sondern verschlimmert hat. Shikwati fordert deshalb mit dieser Entwicklungshilfe aufzuhören. Der Großteil der Entwicklungsgelder floss in die Taschen und auf die Konten der dortigen Machthaber und von dort wieder zurück in Steuerparadiese wie Luxemburg, Liechtenstein, Schweiz und Guernsey.

Shikwati fordert, dass die Afrikaner es selbst machen müssen. Einer der Gründe für diese Forderung liegt darin begründet, dass die Kinder der reichen Welt mit den harten Gegebenheiten im Busch nicht zu Recht kommen. Wir haben den weißen Südafrikaner Richard Lockie nach Misanjo geholt. Er sollte in HfM Entwicklung in organischer Landwirtschaft bewirken. Nach zwei Monaten war er jedoch am Ende. Die Situation war einfach zu hart für ihn und das investierte Geld sozusagen verschleudert. Für Menschen, die die Situation im Busch kennen und die die Armut gewohnt sind, ist dieses Problem normal und damit machbar. Wir sind dieser Aufforderung gefolgt und haben im Jahr 2008 Patrick Mhone und Aaron Makawakwa nach Kenia zum Studium der organischen Landwirtschaft geschickt. Dort, in KIOF (Kenya Institute of Organic Farming) machen sie eine Diplomausbildung. Anfang Dezember 2010 werden sie nach Malawi zurückkehren und hoffentlich den großen Unterschied ausmachen!